Hörweg

Mit dem Ohr unterwegs im Dieburger Wald

Die Hörstationen

1. Morgendliches Waldkonzert

Das ferne Dröhnen einer Industrieanlage liegt wie eine Decke über dem Eingang zum nächtlichen Wald und bringt die akustische Ökologie des Dieburger Forsts ins Schwanken. Aber wenn die Amsel singt, das Waldkäuzchen in der Tiefe des Waldes ruft, dann hört man: Die Nacht löst sich auf, und das Trommeln des Schwarzspechts leitet den Morgen ein.

2. Knistern einer Alteiche

Ruhig und unerschütterlich steht die alte Eiche an ihrem Platz. In ihrem Inneren allerdings wird hörbar, wieviel Aktivität in ihr ist: Ein ständiges, geheimnisvolles Knistern ertönt, das uns ins inwendige Leben des Baums einlädt.

3. Im Klangreich der Fledermaus

Schnell und lautlos fliegen die Fledermäuse über unsere Köpfe. Ihre Orientierungslaute sind für das menschliche Ohr nicht hörbar. Mit Detektoren aber lassen sich ihre Ultraschallsignale aufnehmen und in hörbare Frequenzen verwandeln. Was für eine unerwartete Poesie in den Lauten steckt!

4. Musik für einen Tümpel

Die Bewohner des grünbedeckten Tümpels sind schwer mit dem Auge zu erfassen. Doch nach einem Frühlingsregen machen sich vielstimmig die Hauptdarsteller dieses Ortes bemerkbar: die Grünfrösche. Schließlich wird das Konzert der Frösche von einem Flugzeug gestört. Da schweigt dann das Idyll.

5. Jazz der Ameisen

Das Ohr taucht ein in eine Welt, deren Betriebsamkeit man von außen sehen kann. Übers Ohr aber kann man sie nicht nur hören, sondern geradezu taktil nachempfinden. Das Mikrofon fungiert hier als Mikroskop, als akustisches »Vergrößerungsglas«.

6. Insektensymphonie

Aus einem sonnigen Blütenmeer ertönt in mehreren Sätzen der vielstimmige Zusammenklang der Insekten. Die Grille beginnt, gefolgt von der Heuschrecke und der Zikade. Der Höhepunkt ist das Brummen und Summen eines Bienenschwarms.

7. Still! Hörst du es auch?

Nur wer die Ohren spitzt, kann hören, wie der Wald nach dem Regen wieder allmählich mit seinen Lauten hervortritt: In der Ferne ein Buchfink, eine Amsel und ein Zilpzalp, die ihren kunstvollen Gesang anstimmen und den neuen Tag begrüßen. Das Warten hat sich gelohnt.

8. Rabenchor

Der Jäger bringt die Innereien von Wildschweinen in den Wald. Ein kurzer Moment des Wartens, und die Rabenfamilie rückt an. Im Hintergrund bildet das Tirilieren der Rabenkrähen, Habichte und Eichelhäher einen funkelnden Klangteppich, der nach dem gemeinsamen Mahl allmählich verschwindet.

9. Regensonate

Umgeben vom sanften Regenrauschen erscheinen zunächst die gedämpften Laute der Waldbewohner. Die Vögel lassen sich ihr Konzert vom nassen Wetter nicht verderben. Plötzlich ein grantiges Grunzen, ein hohes Wimmern, ein ferner Schrei: Die Wildschweine sind auf Nahrungssuche und verwandeln den Wald in eine fesselnde Hörkulisse.

10. Taktgeber

Sie lassen sich gemütlich auf einem Ast nieder, senken lotrecht ihre Schnäbel und hämmern auf die Baumrinde: Die Spechte bescheren uns faszinierende Trommelwirbel, markante Kontaktrufe und den Waldbewohnern neuen Lebensraum.

11. Warten auf den Laubfrosch

An diesem Ort sollte man den Laubfrosch zu hören bekommen. Die feine Geräuschsymphonie der Frühsommernacht wird von einer Zikade durchbrochen, einem fernen Flugzeug übertönt. Ab und an planscht etwas im feuchten Dickicht. Ist es ein Frosch? --- Wir müssen abwarten.

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